Graz/Austria exkursion@zoologie-graz.at

2010 Nepal

Tapetenwechsel

Nach drei Wochen im Eden Hotel wechsel wir erstmals die Stellung und übersiedeln mit mit einem Großteil der Ausrüstung in die Safari Adventure Lodge. Dort sind am Gebäude mittlerweile mehr als 20 Kolonien angesiedelt. Ausgewählte Nester bzw. Cluster werden mit der Thermo- und HDTV-Kamera gefilmt, während die Befestigung für die 3D-Kamera (vorerst nur eine) angebracht wird. Um mit dieser Kamera das ganze Nest aufs Bild zu bekommen, müssen wir mind. drei Meter vom Nest entfernt sein. Eine lange Bambusstange muß her, die wir von der Plattform oberhalb ins freie ragen lassen. Daran wird kopfüber die Kamera montiert. Leider ist das Einrichten der Kamera nicht gerade einfach, wenn sie drei Meter von der Plattform und 15 Meter über dem Boden schwebt. Also jedesmal Kamera einholen, Position verändern, auslegen und Einstellung überprüfen. Merken dass es immer noch nicht paßt und dann das ganze nochmal von vorne! Wenn dann mal alles eingestellt ist, kommt die Sonne hinter den Wolken hervor und das Bild ist überbelichtet….Kamera einholen, Blende zu, auslegen und hoffen, dass die Position noch paßt! Aber ein paar Aufnahmen sind trotzdem gelungen.

Indische Träume

Wir starteten mit dem üblichen Programm, HDTV Kamera parallel mit der Infrarot-Kamera dazu noch Vibrometer und zum ersten Mal das Mikrophon, welches wir auf die Mundzone richteten. Bei den Aufnahmen war nun absolute Stille angesagt, damit wir auch wirklich nur die Geräusche der Bienenkolonie auffangen. Leider gab es zahlreiche störende Nebengeräusche wie eine Kreissäge, ankommende und abfahrende Automobile und Kraftzweiräder. Darüber vergaßen wir selbst um das Eine und Andere mal das Mikrophon und plauderten in die Aufnahme hinein. Wir sind gespannt was die Auswertungen zeigen werden. Am Vortag einigten wir uns bereits darauf, dass Dominique, Frank, Martin und Thomas in Eden nächtigen um am folgenden Morgen bereits um 6 Uhr früh mit den Versuchen starten zu können. Nach Beendigung unseres Tagespensums fuhren Gerald und Madhu zurück ins Central Palms und die restlichen vier schauten sich das Zentrum von Sauraha etwas näher an. Es gibt zahlreiche Geschenkartikelläden und Restaurants. Wir suchten einen Reptilienführer wurden aber nicht fündig, besuchten unser 20000 Rupien-Wespennest, welches aber von den Wespen verlassen war und kehrten in ein Lokal mit dem typisch nepalesischen Namen Alfresco ein, aßen mehr oder minder landestypischen Essen und tranken unteranderem warme Cocktails (Elephantrinding und Rhinoattack), die es in sich hatten. Die Infrarot-Kamera ließen wir die Nacht durch laufen. Unsere Nachtruhe war dann des Öfteren von ankommenden, hupenden Autos, direkt vor der Zimmertürbellenden Hunden, summenden Moskitoschwärmen und kochenden Indern gestört.

It’s been a hard day’s night…

Gerald hat sich leider nicht dazu überreden lassen, einen Relax-Tag einzulegen. Ich hätte ihn dringend notwendig gehabt. Dabei hab ich bei der Geburtstagsfeier nur zwei Gläser Wein gehabt! Ich hab keine Ahnung warum da am Ende soviel leere Flaschen herumgestanden sind! Danke nochmal an Dominiques Papa!!!
Also wieder los nach Sauraha zum Eden Hotel und hoffen, dass der Tag vorbeigeht. Plötzlich Aufruhr im Hotel! Eine Schlange ist gerade in ein Badezimmer geflüchtet. Wir müssen uns das natürlich gleich anschauen und natürlich auch gleich versuchen, die Schlange wieder aus dem Zimmer zu bekommen. Wir haben natürlich keine Ahnung um welche Schlange es sich handelt und ob sie giftig ist. Das Unterfangen dauert dann fast eine Stunde, bis Laxmam die Schlange mit einem Netz fängt und außerhalb der Lodge wieder freiläßt. Dürfte also eher eine ungiftige gewesen sein. Auf jeden Fall ist die Zeit ziemlich schnell vergangen und wir versuchen noch Daten mit den Beschleunigungssensoren aufzunehmen und vernichteten dabei zwei Oszilloskope, da wir die Batterien über die Masse kurzgeschlossen haben. Vielleicht wäre ein Relax-Tag doch besser gewesen!

Happy Birthday Dominique

Heute hat Dominique Geburtstag, deshalb haben wir das Elefantenreiten für heute Nachmittag angesetzt, als kleine Geburtstagsüberraschung. Aber am Vormittag werden trotzdem noch schnell die Beschleunigungssensoren am Nest angebracht und ausprobiert.
Unser Ausritt geht zu den Bienenbäumen, die Gerald in seinem GPS gespeichert hat. Auf dem Weg dorthin sehen wir auch Panzernashörner.
Als wir ins Hotel zurückkommen, wird Domi überrascht. Ihr Vater hat eine kleine Feier organisieren lassen, mit allen drum herum!!! Wir haben sogar extra Apfelstrudel bekommen!

kleine Abwechslung

Heute haben mal die neue Kolonie mit der IR-Kamera aufgenommen und sind danach wieder mal zum Senffeld hinunter, um die Bienen dort zu beobachten. Dort tummeln sich allerdings nur wenige dorsatas. Dafür aber kleinere Wildbienen und Apis mellifera. Mit der Datenaufnahme haben wir dann erst gegen Mittag angefangen, gefolgt von einem kurzen Abstecher von Gerald, Thomas und mir zur Jungle Adventure Lodge. Dort hab ich dann meinen ersten Bienenstich abbekommen, als ich für Geralds Makroaufnahmen den Blitz direkt vors Nest halten mußte. Hab mir den Stich schmerzhafter vorgestellt, weil sie ja ziemlich groß sind, aber es ist nicht viel anders als bei unseren Bienen

the same procedure…

Im Großen und Ganzen wieder der gewohnte Tagesablauf, nur dass wir heute den ganzen Tag auf eine neue Kolonie gewartet haben, die nie angekommen ist!!! Unsere Aufnahmen sind daher etwas spärlicher ausgefallen. Ich hab heute mal durchgerechnet und ich hab mit meinen 3D-Kameras bisher schon über 80 min aufgenommen. Das entspricht etwa 7,58 Mio. Einzelbilder, circa für jeden Österreicher ein Bild zum Auswerten!!!
Thomas und ich sind heute wieder auf ein Bier in die Jungle Adventure Lodge gefahren und haben nebenbei am Gerüst weitergebaut. Wenn alles klappt, können wir hier noch ein Zimmer buchen, auf dessen Balkon ein großes Nest in Augenhöhe hängt. Es wäre optimal, leider ist es momentan besetzt und die Buchungen werden aus Kathmandu getätigt. Mal schauen, ob wir da noch reinkommen!

Im Osten nichts Neues

Gerald hat seine Bankomatkarte wieder bekommen.
Unser Tagesablauf ist jetzt immer sehr ähnlich. Um halb acht frühstücken, um halb neun Abfahrt nach Sauraha. Kameras montieren, aufnehmen. 13 Uhr Mittagessen und dann weiter Daten aufnehmen. Um 17:30 wieder zurück nach Bharatpur, eventuell Leinen kaufen. Essen, noch schnell was am Computer machen und dann schlafen gehen.
Viel bekommen wir bisher nicht von Land und Leuten mit. Das wird dann hoffentlich durch das Trekking wett gemacht.

Thomas und ich haben heute am späteren Nachmittag mit dem Bambusgerüst in der Jungle Adventure Lodge begonnen. Dank der Mitarbeit des Personals hatten wir dann auch noch Zeit für ein Everest! Morgen kommen wir wieder und bauen das Gerüst fertig!

eine neue Kolonie

Heute morgen ist direkt unter unserem Beobachtungsnest eine neue Kolonie angekommen. Zuerst waren nur ein paar Spurbienen da, aber schon bald kam der ganze Schwarm. Es war auch diesmal wieder ein wundervolles Erlebnis einen ankommenden Schwarm aus nächster Nähe zu sehen. Das Ereignis wurde natürlich mit der HD-Kamera aufgezeichnet.
Ansonst wird die Zeit, wie in den Tagen zuvor, der Datenerfassung gewidmet.
Am Abend hab ich zum ersten Mal einen Bankomat-Absturz gesehen. Die ununterbrochene Stromversorung war nicht gewährleistet. Es erfolgte ein Neustart des Systems (sie verwenden Windows XP), um sich anschließend in den Off-Line Status zu begeben. Geralds Bankomatkarte bleibt damit vorerst sicher im Gerät verwahrt.

business as usual

Und schon wieder waren wir Leinen kaufen! Diesmal in schwarz, 10m. Ganz perfekt ist die Verhüllung also noch immer nicht. Dafür sind wir ein wirklich eingespieltes Team und nehmen fleißig Daten auf. Jeder hat seinen Job: Frank ist für die HD-Kamera und die Koordination der Experimente zuständig. Dominique hat die Infrarot-Kamera über und ist unser Trigger-Mädchen für das Vibrometer. Thomas ist der Oberreizer und spielt mit seiner Seilbahn. Madhu zählt Wespen und wiegt Bienen und ich bin für die 3D-Kameras zuständig. Alles läuft nach Plan!

Ein neues Jahr beginnt …

…nicht gut! Beim überspielen der Videodateien ist etwas schiefgegangen und die Speicherkarten wurden leider bereits formatiert. Unsere ersten nichtbiologischen Aufnahmen (Tanzgruppe, Autofahrt) sind unwiederruflich gelöscht. Anscheinend ist die Kamera nur zur Aufnahme von Tieren geeignet!
Gerald hat in den letzten Tagen die Wespen mit Leinentüchern soweit beschränkt, dass sie am Bienennest vorbeifliegen müssen. Heute folgen die letzten Feinheiten. Nachdem wir zuerst 8m, dann 10m Leinen gekauft haben, wurden nochmals 15m gekauft. Im nächsten Leben wir er sicher als tapferes Schneiderlein wiedergeboren.
Heute wird zum ersten Mal das Vibrometer eingesetzt, um eine etwaige Bewegung der Wabe während der Wellen zu messen. Nach einigen Problemen mit der Einstellung des Datenloggers klappt es dann recht gut. Mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team! Jetzt müssten endlich mal die Wespen etwas mehr Interesse an den Bienen zeigen und das Nest abscannen. Wir sind bereit!!!!